Tiere kreativ: Werken

Schneeflocke und Amadan: Ich finde es sehr hilfreich, die PTPP-Methode auch anzuwenden, wenn es darum geht, mit unbekannten Materialien zu arbeiten. Ich habe zwar keine Tiere gerufen, aber ich habe mit dem Material selbst gesprochen. Ob es nun Speckstein, Holz, Papier, Naturmaterial (Leder, Federn, Schafwolle, Felle usw.), Gips, Ton, .... was auch immer sich anbietet, frage ich zuerst, was daraus entstehen möchte. Manchmal habe ich eine vage Ahnung, was ich gestalten möchte, manchmal lege ich aber auch einfach drauflos:

Schneeflocke1: Vor zwei Jahren habe ich angefangen, eine Marionette zu basteln. Meine erste übrigens. Ich habe efa-plast (eine lufttrockendene Modellier- masse) gekauft und mich hingesetzt. Der Klumpen in meiner Hand wurde richtig lebendig, als ich angefangen habe, mit ihm zu kommunizieren. Ich habe ihn gefragt, was er werden will, und die Masse nahm mehr oder weniger "von selbst" Gestalt an. Ich formte und piekste und bohrte und kratzte, und die Masse sagte mir, wie ich was zu gestalten hätte. Schneeflocke2: Heraus kam dann ein Elfenmädchen, die mir dann auch Anweisungen gab, welche Kleidung sie haben wollte und wie ich ihr Gesicht bemalen soll. Das Resultat läßt sich durchaus sehen und es hat großen Spaß gemacht, "Schneeflocke" zu basteln. (Sie ist übrigens an den Füßen kitzelig...)

Kürzlich hatte ich dann von einem Gnom geträumt. Ich sah förmlich, wie er aussehen sollte: Eine riesige Nase sollte das Kerlchen bekommen, und runde kohlrabenschwarze Kulleraugen. Als ich dann Wochen später die Zeit hatte, die Figur in Angriff zu nehmen, hatte ich den Kopf innerhalb einer halben Stunde fertig, so sehr hat sich "Murgel" danach gesehnt, ausgeformt zu werden. Während der ganzen Zeit, als ich Ohren, Füßchen und Händchen bastelte, gab mir Murgel Hinweise, wie ich arbeiten soll: daß Teile besser aneinander haften, wenn ich sie vorher beritze und mit einem verdünnten Matsch anschmiere, daß ich die "Haut" erst glätten soll, wenn das gesamte Gesicht ausmodelliert ist, daß ich die Ohren zuerst fertig machen soll, bevor ich sie an den Kopf pappe, daß sie drei Finger und Zehen haben wolle und Zehennägel darauf, usw.usw. Murgel wurde genau so, wie ich sie geträumt hatte!

Auch meine Specksteinfiguren entstanden ganz nach ihrem Willen. Obgleich mir das Material zuerst völlig unbekannt war, sagten mir die Steine ganz genau, welche Raspel ich zuerst nehmen müsse, wie ich die Rundungen ausfeilen soll und welche Form aus dem Stein entstehen wollte.

Nun sind Leder, Stoff, Ton, Window-Colours, was immer mir unter die Finger kommt, kein Thema des "Könnens" mehr, sondern alles ein neues, aufregendes Abenteuer.