Über das Begleiten
Ich möchte hier gerne Ängste und Zweifel abbauen. Wenn Du Dich dafür interessierst, einmal eine Imaginationsreise zu machen, aber Angst hast, daß das etwas mit Hypnose oder Psychomanipulation zu tun hat, kannst Du hier nachlesen, was Begleiten für mich bedeutet. Ich gehe auch auf die meisten Fragen ein, die ich bei Beginn einer Begleitung immer wieder gestellt bekomme.
Vertrauen
Für mich ist das Begleiten etwas sehr Intimes, da sich der Reisende ganz aufmacht und mehr oder weniger seine Seele vorstellt. Das heißt für mich, daß ich mit sehr großem Respekt begleite und mir der Reisende vertraut. Ohne Vertrauen geht so gut wie nichts. Lieber leite ich Personen, die sich nicht sicher sind, ob sie mir vertrauen können, an andere Begleiter der Methode weiter.
Kennenlernen
Bevor ich jemanden begleite, lade ich ihn zu einem Gespräch ein. Hier kann er mich in entspannter Atmosphäre kennenlernen, mir Fragen stellen und sehen, ob er mir vertrauen kann. Ich versuche, alle Unklarheiten zu beseitigen und denjenigen auf das Reisen vorzubereiten. Wenn Einigkeit besteht, mache ich dann gerne eine erste Reise.
Körperlichkeiten
Vor dem Begleiten mache ich meine "Reiser" gerne auf ihre Körperwahrnehmung aufmerksam. Während der Reise kühlt man z.B. oft aus, weswegen ich gerne Decken anbiete. Auch trauen sich viele nicht, einfach die Reise zu unterbrechen, wenn sie das dringende Bedürfnis haben, zur Toilette zu gehen. (Meiner Erfahrung nach ist das nach einer ¾ bis spätestens einer Stunde der Fall, auch wenn man nichts getrunken hat!) ... Na ja, viele Reisen dauern halt 1 ½ bis 3 Stunden... Meistens sind es dann die Tiere der Reisenden, die denjenigen dann auf eine Toilettenpause schicken! Manche meinen auch, ganz still liegen zu müssen, hier bitte ich auch immer wieder, einfach auf den Körper zu hören und ihn sich bewegen zu lassen, wie er es möchte, sei es nun ein Zusammenmümmeln, Aufstoßen, einen "fahren" zu lassen ... wie auch immer.
Reisen
Viele können sich nicht vorstellen, "wie denn das gehen soll": Der Reisende liegt meist zugedeckt auf der Couch oder im Bett (man friert sehr leicht), während ich in einem angemessenen Abstand (wie es der Reisende als angenehm empfindet) auf einem Stuhl sitze. Manchmal habe ich einen Block in der Hand und schreibe die Reise mit. Ich beginne dann mit einer Entspannungsphase (ähnlich autogenem Training), in der der Reisende seinen Alltag ablegen und seine Wahrnehmung auf sich selbst konzentrieren kann. Wenn der Reisende dann in einem tief entspanntem Zustand ist, beginnt die eigentliche Imaginationsreise.
Eingreifen
Bei "Anfängern" gebe ich meistens noch viel Hilfestellung beim Kennenlernen der Bilder und der Kommunikation mit den einzelnen Chakratieren, vor allem wenn ich merke, daß der Reisende seinen Bildern noch kein volles Vertrauen entgegenbringt. Das heißt, ich trete mit dem Reisenden in eine Art Zwiegespräch, während der Reisende im Stillen mit seinen Bilden kommuniziert. (s. dazu auch "meine Erfahrungen...)
Je öfter man reist, desto weniger wirke ich aktiv mit. Das heißt, der Reisende erzählt mir, was er sieht, was seine Tiere sagen und was er tut. Wenn es nötig ist und ich merke, daß der Reisende nicht weiterkommt (die Imagination also aus dem Fluß kommt), greife ich dann ein und bitte den Reisenden, seinem Tier diese oder jene Frage zu stellen oder helfe dem Reisenden, wieder in seinen Fluß zu kommen.Das Eingreifen mache ich nur nach Rücksprache mit meinen eigenen Tieren, denn oft ist es wichtig, daß der Reisende selbst auf Lösungen mancher Probleme kommt.
Tränen
Oft ist es so, daß der Reisende eine schmerzliche Erfahrung noch einmal durchleben muß, um seiner Seele Heilung zu verschaffen. Das ist meist mit Tränen verbunden. Als Begleiter spüre ich oft, wenn sich eine Blockade löst und ich denke mir:" Ah, jetzt ist es soweit." Und manchmal merke ich, daß der Reisende sich die Tränen dann "tapfer" verbeißt. Es gehört wieder einmal Vertrauen dazu, sich in einer solchen Situation auch wirklich gehen lassen zu können und die Tränen NICHT zu unterdrücken. Im Vorgespräch bitte ich meine Leute, den Tränen bittebitte freien Lauf zu lassen, da sie Bestandteil jeder Heilung sind.
Als Begleiter werde ich manchmal gefragt, ob ich denn den Reisenden dann nicht trösten möchte oder ihm aus den Schmerzen helfen will oder ihm die Hand streichle oder, oder, oder... Hier muß ich ein ganz klares "Nein" setzen. (Was ich auch erst im Lauf der Zeit gelernt habe...) Es ist eine ganz persönliche und intime Sache des Reisenden, wenn er weint. Er muß seinen Schmerz auch ganz alleine bewältigen. Dabei können ihm nur seine Tiere helfen. Für mich als Begleiter wäre es Frevel, hier einzugreifen. Ich bringe diesen Tränen großen Respekt entgegen und würde vielleicht sogar viel kaputt machen, wenn ich den Reisenden in dieser Situation aus seiner Imagination holen würde.
Das einzige, was ich mir erlaube, ist demjenigen ein Taschentuch in die Hand zu geben oder ihn bestärke, seine Gefühle zuzulassen. Ich selbst kann es übrigens auch nicht ausstehen, wenn ich während einer Reise weinen muß und mein Begleiter mir meine Tränen "wegtrösten" will!
Beenden
Eine Sitzung lasse ich immer durch die Tiere des Reisenden beenden. Sie wissen genau, was sie "Ihrem" Menschen zumuten können und wann es genug ist. Wenn sich der Reisende bei seinen Tieren bedankt und sich von ihnen verabschiedet hat, begleite ich ihn so friedlich wie möglich aus seiner Imagination in die Realität zurück. Auch bitte ich dann nochmal nachzuhorchen, was der Reisende in diesem Moment am nötigsten braucht: Manchmal ist es etwas zu trinken, ein Spaziergang, Ruhe, Schlaf, Toilette, eine Umarmung, was auch immer...
Nachgespräch
Nach einer kleinen Pause führe ich mit dem Reisenden meistens ein kleines Nachgespräch, wie er die Reise empfunden hat, ob es Unklarheiten gab... "Neulinge" bitte ich dann, ihre Reisen zu Hause in ein Heft niederzuschreiben, denn man freut sich nach einiger Zeit, wenn man schwarz auf weiß nachlesen kann, welche Fortschritte man schon gemacht hat und wie sehr man gereift und gewachsen ist...